Bringen Sie Ihren Kindern das ABC – und die Etikette – des Telefonierens bei

BERLIN: “Hallo Mama? Hallo?”

Kleinkinder plappern gerne, während sie sich einen Bauklotz ans Ohr halten. Wenn sie etwas älter sind, wechseln sie zu einem Spielzeughandy mit Licht und Geräuschen. Aber was die meisten Kinder wirklich wollen, ist natürlich das Echte.

Es fesselt Kinder, dass man in eine kleine Box sprechen und die Stimme einer anderen Person hören kann. Und das Verhalten von Erwachsenen in der Nähe von Mobiltelefonen sagt ihnen, dass diese Doodahs sehr wichtig sein müssen – schließlich lassen Erwachsene sie fast nie fallen.

So zeigen schon kleine Kinder oft keine Hemmungen, wenn es ums Telefonieren geht. Und ein paar Regeln sollten sie natürlich lernen, zumal immer mehr Kinder bereits in der Grundschule ein Smartphone besitzen.

„Kinder sollten das Telefon nach und nach kennenlernen“, sagt Iren Schulz, eine deutsche Medienpädagogin.

Der erste Schritt könnte sein, das Kind zu bitten, einen Elternteil anzurufen, wenn das Telefon klingelt. Die zweite könnte darin bestehen, sie selbst telefonieren zu lassen, indem sie zum Beispiel die auf dem Telefon gespeicherte Nummer ihrer Großeltern drücken. Wenn sie Vorschulkinder sind, dürfen sie möglicherweise selbst den Hörer abnehmen oder das Hörersymbol auf dem Telefon drücken.

Sollte er das Telefon beantworten, indem er seinen Namen nennt? „Da bin ich selbst noch unschlüssig“, gibt Schulz zu.

Nicht so der Business Coach Joachim Auer, der unter anderem jungen Praktikanten die Telefon-Etikette beibringt: “Später im Berufsleben ist es üblich, mit vollem Namen zu antworten.”

Je mehr Freiheiten Kinder beim Telefonieren haben, desto wichtiger seien klare Regeln, sagt Schulz – zum Beispiel, dass Mamas Diensthandy gesperrt ist und sie nur antworten sollen, wenn der Name des Anrufers erkennbar ist – und auflegen, wenn es ein Fremder ist.

„Es ist immer wesentlich, was Kinder preisgeben“, sagt Schulz. “Es muss ganz klar sein, dass es verboten ist, Fotos an Fremde zu schicken.”

Das Bewusstsein der Kinder für dieses Thema zu schärfen, sei jetzt noch wichtiger, fügt sie hinzu, da Fotos und Videos in der täglichen Kommunikation seit Beginn der Covid-Pandemie zugenommen haben – ob es sich um Zoom-Chats mit der Großmutter oder um tägliche Fotos von neugeborenen Cousins ​​​​in der WhatsApp-Familiengruppe handelt.

Schon kleine Kinder seien recht geübt im Umgang mit mobilen Geräten, stellt Schulz fest, „und dabei vergisst man leicht, dass sie natürlich noch keine Vorstellung von der Bandbreite an Möglichkeiten und Gefahren haben.“

Sie empfiehlt, ihnen die Gefahren verständlich zu erklären: „Wir öffnen unser Haus doch nicht einfach für alle Fremden, oder?

Pauschalverbote zu ihrem Schutz seien jedoch keine Lösung, sagt sie. „Je älter die Kinder, desto mehr können wir uns von technischen Zwängen befreien. Kinder kommen sowieso immer besser um sie herum.

Auer weist darauf hin, dass viele Teenager lieber über Messaging-Dienste wie WhatsApp kommunizieren als zu telefonieren. Später, in der Ausbildung oder im Beruf, fällt es ihnen schwer, ein Telefongespräch zu führen. Er sagt, viele scheinen Probleme zu haben, „am Telefon eine Beziehung aufzubauen“.

Doch die Fähigkeit dazu ist in Fachkreisen oft entscheidend: „Nur wer die Gunst seines Gegenübers gewinnt, wird positiv gebunden und gewinnt deshalb vielleicht den begehrten Auftrag, erzielt einen besseren Preis oder kann eine Reklamation lösen eine kostengünstige Weise. ”

Deshalb lehrt Auer in seinen Kursen auch die Kunst des Plauderns. “Viele junge Leute sind nicht mehr gut darin”, sagt er.

Mit Familienmitgliedern lassen sich zu Hause problemlos kleine Gespräche führen, erklärt der Experte: „Immer miteinander im Gespräch zu bleiben, ist essentiell. Abends am Tisch konnten sich Eltern und Kinder zum Beispiel über die schönen und positiven Dinge unterhalten, die sie an diesem Tag erlebt haben.

Und sie müssen nicht ständig auf ihre Telefone blicken, denn eine Grundregel der Smartphone-Etikette lautet, sie nicht zu benutzen, wenn sie unangemessen sind, wie in Restaurants und insbesondere bei persönlichen Gesprächen.

Kinder befolgen diese Regel nur, wenn ihre Eltern es auch tun. – dpa

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