Angehörige der Gesundheitsberufe in Deutschland hatte am Freitag davor gewarnt, dass Lieferschwierigkeiten zu einer Verknappung wichtiger Medikamente geführt hätten, und gefordert, die Produktion zurück nach Deutschland zu holen.
„Versorgungsengpässe sorgen zunehmend für ernsthafte Probleme, auch in Krankenhäusern“, sagte der Leiter der deutschen Agentur. Krankenhaus Verband (DKG), sagte Gerald Gaß der Funke Mediengruppe.
Besonders schlimm ist die Lage bei Antibiotika, Krebsmedikamenten und Notfallmedikamenten gegen Herzinfarkt und Schlaganfall.
“Jetzt müssen wir anfangen, darüber nachzudenken, alles zurückzubringen. Vielleicht müssen wir auch auf nationaler Ebene über den Bedarf an lokalen Produktionskapazitäten für lebenswichtige Medikamente diskutieren”, sagte Christian Karagiannidis, Mitglied des Regierungsausschusses für Pflegekrankenhäuser öffentliche Kette ZDF. Freitag.
Es kommt inmitten einer frühen und ungewöhnlich großen Welle von Erkältungs- und grippeähnlichen Erkrankungen in Deutschlandwas zu einer ungewöhnlich hohen Nachfrage nach rezeptfreien Arzneimitteln und Personalengpässen in Apotheken und medizinischen Einrichtungen führt.
Warum steht Deutschland vor einer Arzneimittelknappheit?
Die Produktion wichtiger Medikamente – insbesondere billigerer, deren Patente längst abgelaufen sind, wie Ibuprofen und Hustensaft – wurde in den letzten zehn Jahren an billigere Orte wie China und Indien verlagert, aber einige von ihnen hatten große Produktions- oder Lieferprobleme.
Auch die Produktionskapazität reicht nicht aus, um die wachsende Nachfrage nach bestimmten Arzneimitteln zu decken. In jüngerer Zeit warnten Krankenhäuser, dass sie konfrontiert seien Mangel an Arzneimitteln für Kinder wie Fieber- und Hustensaft.
Andrew Ullman, der wirtschaftsfreundliche Gesundheitsexperte der Freien Demokratischen Partei, sagte gegenüber RBB Radio, dass eines der Probleme die geringe Anzahl von Herstellern sei, die den europäischen Markt mit bestimmten Medikamenten beliefern.
Als Beispiel nannte er Antibiotika, die nur von ein oder zwei asiatischen Unternehmen angeboten werden, die Monopolvorteile genießen.
Was ist die Lösung?
Ein Vorschlag war, sich mit notwendigen Medikamenten einzudecken, insbesondere wenn der Winter naht, wenn sich Krankheiten wie die Grippe ausbreiten.
Karagiannidis warnte jedoch davor, dass viele Medikamente aufgrund ihres Verfallsdatums nicht unbegrenzt gelagert werden können.
Die Bundesregierung, der auch die FDP angehört, hat sich darauf geeinigt, die Produktion verschreibungspflichtiger Medikamente nach Deutschland zu verlagern.
Kurzfristig arbeite die Regierung aber „intensiv“ an einer Lösung der Engpässe, so Familien- und Jugendministerin Lisa Paus, unter anderem an Ersatzmedikamenten gegen Erkältungs-, Grippe- und Atemwegsviren.
Heike Baehrens, gesundheitspolitische Sprecherin der SPD – der größten Partei in der Koalitionsregierung – forderte die Apotheker auf, in dieser Zeit keine Medikamente zu bevorraten, und forderte sie auf, sich „nur für eine Woche wirklich einzudecken“.
“Wir müssen die Arzneimittelproduktion nach Europa zurückholen”, forderte die FDP-Gesundheitsexpertin Christine Aschenberg-Dugnus und schloss sich damit den wachsenden Forderungen nach einer langfristigen Lösung des Problems an.
ab/msh (dpa, AFP)